Diagnose

Diagnose

Wann hat man Haarausfall? Die Grenzen vom nicht haarvermindernden Ausfall bis zum stark haarvermindernden Ausfall sind nicht starr gesetzt. Es hängt hier davon ab, wie leicht, in welchen Bereichen, wieviele Haare ausfallen. So wird häufig gesagt, dass bis zu 100 Haare pro Tag normal seien. Das mag richtig sein, gilt wohl aber nur, wenn der Haarausfall sich gleichmäßig über den ganzen Kopf verteilt. Konzentriert es sich auf einzelne Bereiche (Alopecia Areata) oder nur auf den Oberkopf (androgenetischer Haarausfall), ist dies eher Besorgnis erregend. Grundsätzlich gibt es wohl drei verschiedene Arten des Haarausfalls, die androgenetische Alopezie, die Alopecia Areata und die diffuse Alopezie.

Androgenetischer Haarausfall
Wenn Sie ein junger Mann sind und lichteres Haar bekommen, so liegt sehr selten eine krankhafte Veränderung vor, sondern sind wohl eher genetische Faktoren am Werk. Wenn Sie sich unsicher sind, gehen Sie am Besten zu einem Hautarzt, der kann es dann genau betrachten. Tatsächlich dürfte wohl der DHT-Spiegel (Dihydrotestosterone) bei Ihnen höher sein als üblich oder Ihre Haarwurzeln reagieren empfindlicher auf dieses Hormon. Dieses Hormon entsteht aus der Umwandlung von Testosteron.
Testosteron-->(zwei Arten des Enzyms 5-Alpha-Reductase) --> Dihydrotestosterone
DHT ist sehr wichtig für die Umwandlung vom Jungen zum Mann, verliert danach wohl seine Funktion. DHT hat leider aber die negative Eigenschaft den Haarfollikel anzugreifen.
Daher setzen viele Medikamente darauf, das DHT zu unterdrücken. Wenn Sie ein Blutspiegel machen lassen, dann sollte Sie vor allen Dingen Ihr DHT-Wert interessieren. 16-108 ng/dl ist noch im Normbereich für ein Mann - als Frau hätten Sie vermutlich jetzt ein Problem.
 

Alopecia Areata
Haben Sie einen runden, lokal begrenzten Haarausfall? Dann könnten Sie unter Alopecia Areata leiden.Alopecia Areata ist die häufigste entzündliche Haarausfallerkrankung und kann in jedem
Lebensalter auftreten, wobei das 2. und 3. Lebensjahrzehnt bevorzugt sind. Typischerweise liegen am behaarten Kopf eine oder mehrere kreisrunde kahle Stellen vor. Im Randbereich findet man häufig sogenannte "Ausrufezeichen-Haare". Dies sind kurz abgebrochene Haare, die an ihrem Ende immer dünner werden. Häufig bestehen zusätzlich Veränderungen der Fingernägel mit Grübchen, Rillen oder sandpapierartigen Aufrauhungen.
Bisher liegen die genauen Ursachen dieser Krankheit noch im Dunkeln. Man nimmt an, dass Immunzellen, die sich eigentlich um die Abwehr von Viren, Bakterien und Pilzen kümmern sollen, ihre Aktivität gegen die Zellen in den Haarwurzeln des eigenen Körpers richten. Die Haare werden somit vom Immunsystem als "fremd" erkannt und deshalb abgestoßen. Dies geschieht, indem zunächst eine Entzündungsreaktion entsteht, die das Haarwachstum stört und schließlich zum Ausfallen des Haares führt.
Eine psychische Auslösung hat sich jedoch in Studien bisher nicht nachweisen lassen. Sicher ist, dass eine gewisse Vererbungskomponente vorliegen muss, da über eine familiäre Häufung in 10 - 25% der Fälle berichtet wird.

Folgende Methoden werden meistens angewendet, um den Stand der Alopecia Areata festzustellen:
Kopfhautbiopsie: -ein wenig Kopfhaut wird entnommen und untersucht
Trichogramm: -mind. 50 Haare werden ausgerissen und dann untersucht
 

Diffuser Haarausfall
Vom diffusen Harausfall spricht man, wenn die Haare vom gesamten Kopf abfallen. Dieser Haarausfall tritt mehr bei Frauen als bei Männern auf. Ursachen können Hormonschwankungen, Schilddrüsenerkrankungen, Eisenmangel, Streß oder Infektionen sein. Einige Medikamente können ebenfalls zu Haarausfall führen. Hier ist das bekannteste Beispiel wohl die Chemotherapie. Eine einheitliche Diagnosemethode gibt es hier nicht, weil viele Faktoren mit reinspielen.

Natürlich spielt die Ernährung und die Umwelteinflüsse eine Rolle. So ist der Trend erkennbar, dass immer mehr jüngere Menschen vom Haarausfall jeglicher Art betroffen sind.

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