Allgemein

Allgemeines

Jeder Mensch besitzt ca. 5 Mio. Haarwurzeln. Auf dem Kopf wachsen davon ca. 100.000 bis 150.000. Die Anzahl der Haupthaare ist von der Haarfarbe abhängig. Dunkelhaarige Menschen haben im Schnitt weniger Haare als hellhaarige. Blonde können bis zu 150.000 Haare haben. Das bedeutet die Haardichte schwankt zwischen 80-200 Haare pro cm². Haare wachsen pro Tag ca. 0,35 mm oder ungefähr 1cm/Monat.
Haare haben eine durchschnittliche Dicke von 0,07mm. Ein Haar von 15 cm Länge wiegt ca. 1mg. Sind alle Haare 15 cm lang, so wiegt die Haarpracht ca. 150 g.

Haaraufbau

Die drei Schichten des Haares
Unter dem Elektronenmikroskop zeigt sich, dass ein Haar nicht homogen, sondern aus verschiedenen Zelltypen aufgebaut ist.

Cuticula-Zellen, die Schuppenschicht
Fest strukturiert und weitgehend resistent gegenüber äußeren Einflüssen schützt sie das Haarinnere.

Cortex-Zellen, der Faserstamm
Bestehend aus spindelförmigen, ineinandergreifenden Zellen von ca. 5 µm Dicke und 100 µm Länge, ist der Cortex für Stärke, Elastizität und Reißfestigkeit zuständig. Den schmalen Raum zwischen den Zellen füllen Lipo-Proteine

Ab wann spricht man vom Haarausfall?
Uns fallen jeden Tag 20-100 Haare aus. Insofern ist der Begriff Haarausfall ein wenig irreführend. Tatsächlich interessieren sich die meisten Menschen dafür, wodurch die Haarmenge soweit reduziert werden könnte, dass die 100% Blickdichte verloren geht. Wie man leicht erkennen kann, ist die Blickdichte entscheidend, und nicht die Haaranzahl. So fühlt sich ein Schwarzhaariger mit 90.000 Haaren genauso wohl wie eine Blonde mit 150.000 Haaren. Was ist also wichtig für die Blickdichte oder Haarmenge?

1. Haarwurzelanzahl
Natürlich ist die Haarwurzelanzahl sehr wichtig. Nur wenn genügend Haarwurzeln da sind, können auch genügend Haare produziert werden, um die Blickdichte hoch zu halten. Der Verlust von bis zu 100 Haaren kann normal sein. Ein Verlust von 100 Haaren ist bei voller Haarpracht sicherlich noch nichts Außergewöhnliches. Hat man schon lichteres Haar, so sind 100 Haare schon ein deutliches Zeichen für einen fortschreitenden Haarausfall.

2. Haare in der Wachstumsphase
Jedes Haar durchläuft einen normalen Zyklus des Wachsens, Absterbens und der Ruhe. Normalerweise produzieren 85% der Haarwurzeln aktiv Haare. Sinkt diese Rate, scheint die Haaranzahl zu sinken, obwohl nur vermehrt Haare in der Ruhephase sind.

3. Haarstärke
Haare können unterschiedlich dick sein. Dies hängt einerseits von der Haarfarbe ab (dunkle sind dicker als helle), andrerseits von der ganz persönlichen Konstitution. So können Haare so dünn werden, dass sie farblos werden und damit optisch zur Blickdichte nichts mehr beitragen können.

Ab wann sehe ich Haarausfall?
Hier muss deutlich zwischen Haardichte und Blickdichte unterschieden werden. 100% Haardichte sind nicht erforderlich, um 100% Blickdichte zu erzeugen. Häufig reichen 50% Haardichte aus, um 100% Blickdichte zu erzeugen, wenn die Haare noch die normal Stärke besitzen.

Wann sollte ich mit meiner Haarbehandlung anfangen?
Je früher gegen den Haarausfall vorgegangen wird, desto effektiver sind die bisherigen Mittel. Dadurch werden die potentiell betroffenen Haarwurzeln vor irreparablen Schädigungen bewahrt. Die Früherkennung ist für den Behandlungserfolg sehr wichtig.

In Abhängigkeit von Lebensalter und Körperstellen lassen sich drei verschiedenartig aufgebaute Haartypen unterscheiden:

1.) Lanugohaar ist das Körperhaar des Feten im Mutterleib, welches nach der Geburt durch Vellus- und z. T. auch sofort durch Terminalhaar ersetzt wird. Es ist unpigmentiert, kurz, weich und besitzt kein Haarmark.

2.) Vellushaar (Wollhaar) ist ebenfalls kurz, dünn und größtenteils marklos und unpigmentiert. Es bildet die allgemeine Körperbehaarung bis zur Pubertät und z. T. auch darüber hinaus.

3.) Terminalhaar - Die Kopfbehaarung, die Wimpern und die Augenbrauen bestehen bereits bei Geburt aus Terminalhaar. Am Körper wird das Vellushaar beim Mann mit Beginn der Pubertät zu etwa 90% Schritt für Schritt durch Terminalhaar ersetzt, bei der Frau sind es hingegen nur ca. 35%. Terminalhaar ist dick, lang und meist markhaltig und je nach individueller Haarfarbe auch pigmentiert.

Vellus- und Terminalhaare lassen sich nicht immer so genau voneinander unterscheiden. Die Übergangsform nennt man dann Intermediärhaar. Ein Haarfollikel kann im Laufe seines Lebens verschiedene Haartypen bilden. Am deutlichsten wird dies in den Achselhöhlen und im Genitalbereich, wo Vellushaare in der Pubertät durch den Einfluss der Sexualhormone in Terminalhaare umgewandelt werden. Aber auch der umgekehrte Weg ist möglich, so kann beispielsweise beim anlagebedingten Haarausfall am Kopf eine allmähliche Rückbildung vom Terminalhaar zum Vellushaar erfolgen.

 

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